Melda Akbas an der IGS Mainspitze
(Text: A. Freiwald, Foto: R. Zarges)

Wer ist das? Wie schreibt eine 18jährige ein ganzes Buch? Was ist Integration und wie kann eine Tochter ihre eigenen Vorstellungen mit denen ihrer Eltern vereinbaren und wo gibt es Konflikte? Wie sehen diese Konflikte aus und wie bewältigt sie sie?
Diese und ähnliche Fragen beschäftigten die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs der IGS Mainspitze schon vor der Autorinnenlesung mit Melda Akbas in der Aula am Dienstag, den 28.09.2010. Denn die Fragen zielen nicht nur auf die "gewöhnlichen" Situationen, die Jugendliche beschäftigen, in diesem Fall ist die Befragte mehr: "Ich bin Türkin, aber ich bin Deutsche", so beschreibt sie sich. Und sie möchte mit ihrem Buch zeigen, das sie zu einer ganz normalen Familie gehört. Sie wirbt um Verständnis zwischen zwei Kulturen dadurch, dass sie von ganz persönlichen Ereignissen erzählt, die dennoch etwas Besonderes sind. Das spüren die Schülerinnen und Schüler deutlich, viele von ihnen sind in einer ähnlichen Situation. Erleichtert hören sie, dass man über die Dinge, die jemanden beschäftigen, reden muss - auch mit den Eltern, auch wenn es ganz unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, wie "man denn leben muss". Oft betont sie: Meine Eltern lieben mich so wie ich bin. Natürlich hatte sie Bedenken, dieses Buch zu schreiben und so offen über Dinge wie Erwachsenwerden, Religion, Freunde und Sexualität zu sprechen, aber sie will zeigen, dass sie mit Mut, Ausdauer und vor allem der Sicherheit, geliebt und akzeptiert zu werden, in Deutschland ihre Heimat gefunden hat. Sie zeigt selbstbewusst, offen und charmant, dass es hier möglich ist, mit Toleranz sowohl den Eltern gerecht zu werden als auch einen anderen, "westlicheren" Lebensstil zu leben. Damit faszinierte sie die Schüler und Schülerinnen der IGS Mainspitze.
Ihr Buch wurde gleich für die Bücherei angeschafft - natürlich mit persönlicher Widmung.