Betriebserkundung der Klasse 10e
Woher kommen eigentlich die Papierhandtücher?
(Text und Fotos: J. Bergmann, 26.09.2019)

Im Rahmen der Berufsorientierung an unserer Schule besuchten heute die Schüler und Schülerinnen der Klasse 10e eine riesige Fabrik in unserer Region. Herr Nasri, der Training Supervisor der Firma, hatte uns eingeladen, vieles über die Hygienepapier-Fabrik Essity in Kostheim, die dortigen Berufe und den Herstellungsprozess von Hygienepapier zu erfahren. Essity (früher SCA) bietet ständig Praktikumsplätze und Ausbildungsplätze für die Berufe Papiermacher, Lagerlogistiker und Mechatroniker.

Als erstes bekamen alle Teilnehmer eine Warnweste, Gehörschutz und Sicherheitsschuhe, das ist dort Vorschrift. Dann erfuhren wir, dass in der Fabrik 550 Arbeitnehmer arbeiten und ein Umsatz von ca. 600 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaftet wird. Allerding kostet z. B. eine neue Papiermaschine 180 Millionen Euro, so dass der Reingewinn viel niedriger ausfällt.

Alle bei Essity in Kostheim hergestellten Papiere werden aus Altpapier hergestellt. Altpapier ist erstaunlich teuer. Drei von den Ballen auf dem Foto kosten schon 400 Euro. Je sauberer das Altpapier ist, desto mehr Geld muss dafür bezahlt werden.

Das Altpapier wird mit Wasser vermischt und umgerührt, bis ein Papierbrei entstanden ist. Metalle, Kalk und Farben werden abgetrennt und entsorgt oder zur Weiterverarbeitung abtransportiert. Der Papierbrei wird in einer riesigen Maschine getrocknet und dann als Endlosblatt aufgerollt. Beeindruckend waren an einigen Stellen der Fabrik die enorme Lautstärke und die für viele Teilnehmer unbekannten Gerüche. Aber wir gewöhnten uns schnell an die Gegebenheiten.

Die hergestellten Papierrollen kommen dann in die Fertigung, wo Papierhandtücher in vielen Farben und Formen hergestellt, also gefaltet, geschnitten und verpackt werden.

Auf so einer großen Rolle sind unglaubliche 36 Kilometer Papier aufgerollt!

Wenn ein Päckchen Papiertaschentücher oder Servietten auf dem Tisch liegt, macht man sich meistens keine Gedanken, wo es herkommt. Die Klasse 10e weiß es jetzt ganz genau. Danke nochmal an Herrn Nasri für die interessante Führung!