31.03.06 Das Mittelalter
im Klassenzimmer (von B. v. Stern)
Burgfräulein in schimmernden Gewändern, Tempelritter
im weißroten Ornat, jede Menge ärmliches bäuerliches Volk und andere
Vertreter der mittelalterlichen Gesellschaft - so präsentierte sich die Klasse
8d der Integrierten Gesamtschule Mainspitze am letzten Mittwoch ihren Eltern und vielen
anderen Gästen. Mit Liedern, Lautenschlag und Minnegedichten entführten die
Schülerinnen und Schüler ihr Publikum in die Welt des Mittelalters, in der
es außer dem bizarren höfischen Leben auch alle erdenklichen Formen von
grundherrschaftlicher Willkür und Verfolgung gab, wobei mit den Hexenprozesse
und ihren unmenschlichen Foltermethoden wohl über eines der dunkelsten Kapitel
dieser Zeit berichtet wurde.
Links: Michelle Bernhardt, 8d, als Burgfräulein
lesend Walther von der Vogelweide in der "Manessischen Liederhandschrift"
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Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Vorfeld eingehend
mit einzelnen Themen dieser Zeit beschäftigt und hatten dann ihr erworbenes Wissen
in dieser ganz besonderen Präsentationsform vorgeführt. Sie schlüpften
in die Kleider jener Zeit, sie lernten die Gedichte und Lieder des höfischen Lebens,
sie machten sich mit dem Turnierspielen vertraut, sie bauten Modelle von mittelalterlichen
Burgen, sie ahmten das Markttreiben jener Zeit nach und sie berichteten von den Hexenverfolgungen.
Die Thematik war eine historische, die Hilfsmittel der Schülerpräsentationen
aber waren modern: Marius, Björn, Adriano und Marc trugen z.B. eine professionelle
Powerpointpräsentation zum Thema "Kreuzritter" vor.
Ohne die Hilfe der Eltern wäre dieses Projekt so sicherlich
nicht zu meistern gewesen, aber es ist ja auch das Ziel der Schule, die Eltern mehr
in das Schulgeschehen mit einzubeziehen, um so das Lernen ihrer Kinder stärker
in den Mittelpunkt ihres Interesses zu rücken. Die Klassenlehrerin Ute Simmer
ist über diese Zusammenarbeit begeistert, die auch den Eltern richtig Spaß
gemacht hat. Familie Geyer im Wortlaut: "Es war anstrengend, aber auch richtig
schön und lehrreich mit den Jugendlichen zu schneidern, zu texten und am PC zu
arbeiten." Und so waren die Schüler selbst und ihre Eltern sowie auch die
eingeladene Schulleiterin erstaunt, auf welch hohem Niveau sich die Schüler mit
ihren Arbeiten präsentierten.
Nicht jedes Thema kann in dieser aufwendigen Manier bearbeitet werden,
aber die Schule setzt mit Erfolg auf die neuen Methoden des Visualisierens und Präsentierens,
welche die Schülerinnen und Schüler dazu bringt, sich kreativ und eigenverantwortlich
mit den Unterrichtsstoffen auseinanderzusetzen. Um besonders gelungene Präsentationen,
Modelle oder andere Darstellungen auch über das Klassenzimmer hinaus den anderen
zu zeigen, soll demnächst in der sanierten Pausenhalle ein zentraler Schaukasten
installiert werden, in dem ausgewählte Werke der Schülerinnen und Schüler
ausgestellt werden können. Auch dabei ist die Mitarbeit der Eltern gefragt. |