"Nicht wegsehen, sondern handeln!"
Theaterhaus Frankfurt zeigt Stück über Mobbing

(Text und Fotos: C. König)



Am 18.03.2011 wurde in der Turnhalle der IGS Mainspitze in Ginsheim-Gustavsburg das Theaterstück "Nennen wir ihn Anna" des Theaterhauses Frankfurt aufgeführt.
Mit der Jugendtheaterproduktion nach dem gleichnamigen Roman von Peter Pohl wurden die Schüler im Rahmen der Gewaltprävention der Schule mit dem gesellschaftlich brisanten Thema Mobbing konfrontiert.


Denn nicht nur in der Arbeitswelt ist Mobbing ein gängiger Begriff, sondern es beginnt schon dort, wo das Verhalten von Mobbingtätern und Mobbingopfern gelernt, geübt und ausgetragen wird: in der Schule!
Neben den Tätern sind es vor allem die Mitläufer, die Schweiger, die Mobbing erst ermöglichen.
Keine großen Requisiten, kein optisch reiches Bühnenbild brauchte das Theaterstück, um die dramatische Geschichte des Jungen Anders mit fünf Schauspielern, die mit wenig Aufwand in andere Rollen schlüpfen, in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.
Um aus dem Teufelskreis des Mobbings herauszukommen, setzt Anders seine Hoffnung in eine Freundschaft, die aber auch für ihn aus nicht nachvollziehbaren Gründen scheitert.


Anders weiß sich nicht mehr zu helfen, als seinem tragischen Leben voller Gewalt und Resignation ein Ende zu bereiten: Er erhängt sich im Sitzen an einem Baum im Garten.
In der Turnhalle herrscht Totenstille. Die Schüler und Lehrer sind erschüttert und können im ersten Moment nicht begreifen: Was jetzt? Schockiert schauen sie auf die Schauspieler, die mit dem Rücken zum Publikum stehend, das Theaterstück beenden.
Ein packendes Stück, das in eindrucksvoller Inszenierung Stellung beziehen und zum Diskutieren und Nachdenken anregen möchte.
Dazu kamen die Schauspieler in die Klassenräume, um das Theatererlebnis mit den Schülern zu reflektieren und um zu zeigen, was wichtig ist: nicht wegzusehen, sondern zu handeln!