"White Horse Theatre" zu Gast an der IGS Mainspitze
(Text: B. von Stern, Foto: R. Zarges)

Gespannte Schüler stürmen am Dienstagmorgen die Aula der Integrierten Gesamtschule Mainspitze: Theater steht auf dem Stundenplan, englisches Theater.
Seit mehr als 15 Jahren kommt das englischsprachige "White Horse Theatre" an die Integrierte Gesamtschule und ist mit seinen Theateraufführungen Bestandteil des Schulprogramms innerhalb des Fachbereichs Englisch. Einmal jährlich stehen die jungen Ensemblemitglieder vom "White Horse Theatre" auf der Theaterbühne der IGS und zeigen in englischer Sprache ihre Theaterstücke, allesamt selbst geschrieben und von altersgerechter Aktualität, jeweils ein Stück für die älteren und ein Stück für die jüngeren Schüler.



Diesmal ging es für die älteren Schüler um das Thema Mobbing und Ausgrenzung einer jungen Ausländerin, die als Flüchtling von Sri Lanka nach Großbritannien kommt. Wie innerhalb einer Jugendgruppe die Hemmschwelle für verbale Verletzungen bis hin zu körperlichen und rassistischen Aggressionen herabgesetzt wird, das hat die Zuschauer durchaus betroffen gemacht, erleben sie doch selber immer wieder, dass es auch in der Schule, im eigenen Klassenraum, auch in verschiedenen Portalen des Internets Vorfälle von Mobbing gibt. Die Grenze vom "normalen Lästern" zum Mobbing sei schnell überschritten, meinte eine Schülerin aus der 9. Klasse und sich aus solch einem Gruppenzwang vieler gegen einen zu befreien, erfordere durchaus Mut, schnell stehe man nämlich selbst alleine da. Hierzu gebe das Theaterstück der jungen Engländer eine positive Antwort, die zur Nachahmung nur zu empfehlen sei: Einer schert nämlich aus der Gruppe aus, lernt das fremde Mädchen kennen und zeigt den anderen Gruppenmitgliedern so die Alternative zu ihrem von Borniertheit und Hass geprägten Handeln. Die Klassengespräche im Anschluss an dieses Theaterstück zeigten, so die Fachleiterin für Englisch, Rixey Danby-Wolf, wie wichtig dieses Thema sei und wie notwendig seine Aufarbeitung auch im Klassenzimmer.

Für die jüngeren Schüler gab es an diesem Tag "Billy and his friend", wobei sich "his friend" als ausgewachsener, aber letztlich harmloser Gorilla entpuppt, der in Billys Nachbarschaft allerlei kuriosen Schabernack treibt. Die Schüler waren begeistert und sprangen von den Stühlen, um Billy beizustehen, der durch die Streiche seines außergewöhnlichen Freundes eine Menge Probleme bekommt. Die englische Sprache schien den Schülern überhaupt keine Verständnisschwierigkeiten zu bereiten, stattdessen äußerten spontan einige den Wunsch, doch selber auch einmal ein englischsprachiges Theaterstück einzustudieren.