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"Pünktchen und Anton" im Ginsheimer Bürgerhaus (von Birgit v. Stern)

Das Ginsheimer Bürgerhaus war ausverkauft am letzten Donnerstag, als die Theatergruppe der IGS Mainspitze unter Leitung von Ute Van der Broeck-Simmer zeigte, was ihr die "Bretter der Welt" bedeuten. "Pünktchen und Anton" nach Erich Kästner stand auf dem Programm in einer teilweise aktualisierten und teilweise musikalisch umgesetzten Theaterfassung. Der IGS-Chor "Grazy Group" unter Leitung von Karin Flohr-Wondra eröffnete den Abend stimmungsvoll mit seinem Solo-Talent Brian Courteau.



Und dann kamen sie nach und nach auf die Bühne, eine hinreißende Vanessa Müller als Pünktchen, das Mädchen aus reichem Hause mit dem Herz für den armen aber lebenstüchtigen Anton, gespielt mit Witz und Charme von Frithjof Heinrich. Zum Liebling des Publikums entwickelten sich auf der Bühne schnell Ömer Gürün mit Komikertalent als Koch und sein Lehrling Ernie (Michael Diener): Mit ihren respektlosen Sprüchen hatten sie die Lacher des Publikums immer auf ihrer Seite. Ein überzeugend hessisch "babbelnder" Vater (Kevin Becker) gab dem Ganzen einen amüsanten Schuss Lokalkolorit. So konnte an diesem Abend Kästners sozialkritische Frage "Warum gibt es reiche und arme Leute?" mit spielerischer Leichtigkeit und im Sinne von Kästners optimistischer Weltsicht überzeugend beantwortet werden: Wenn es egal wäre, ob jemand reich oder arm ist, dann "könnte die Erde ein Paradies sein". Als am Ende des Stücks Pünktchen dementsprechend ihren "Prachtkerl" Anton vor ihren Eltern verteidigt, schlägt sich der "Vadder" im Sinne Kästners kumpelhaft auf die Seite der Kinder, während die Frau Gemahlin (Rojda Urun) fast in Ohnmacht fällt; da tobte der Saal vor Begeisterung.

Zur Begeisterung trugen aber auch immer wieder die Intermezzi der "Grazy Group" bei, die mit ihren rhythmischen Songs und einem professionellen Medley den Saal ordentlich einheizten. Am Schluss bedankte sich der stellvertretende Schulleiter Jürgen Wittemann für das überwältigende Engagement aller Beteiligten, besonders aber bei Ute Van der Broeck-Simmer, bei Marina Watrin und Gabriele Rodenheber
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