Verabschiedung von Dagmar Görting,
Schulleiterin an der IGS Mainspitze vom 01.11.2005 bis 31.01.2011

(Text: A. Freiwald, Fotos: J. Bergmann)

Am 28.01.2011 folgten etwa 150 Gäste aus allen Bereichen, die mit der Schule zu tun haben und Dagmar Görting wichtig sind, ihrer Einladung zur Verabschiedung aus ihrem aktiven Berufsleben. Der stellvertretende Schulleiter, Jürgen Wittemann, der ab dem 01.02. die Leitung der IGS Mainspitze - wieder einmal - übernehmen wird, weil es noch keine/n Nachfolger/in gibt, führte abwechselungsreich, amüsant und ungezwungen durch das fast 2 ½-stündige Programm. Er folgte damit dem Wunsch Frau Görtings nach einer Feier, die keinem streng akademischen Reglement unterliegen sollte. Er berief sich zunächst auf ein Zitat von Frau Görting, die die Schule verlassen wollte, "wenn man diesen Weggang allgemein bedauert, nicht erst dann, wenn alle froh über meinen Abschied sind." Und trotz der lockeren, unterhaltsamen Feier spürte man doch immer wieder bei allen Anwesenden eine gewisse Traurigkeit darüber, dass diese pädagogische Schulleiterin schon ihren Arbeitsplatz verlässt, die nach den Worten des leitenden Ministerialrats Wolfgang Kreher "für die IGS geboren" wurde.

Nach einem schmissigen "Pennsylvania 6-5000" vom Instrumentalensemble unter der Leitung von Christiane Maier bescheinigt Jürgen Wittemann seiner Schulleiterin, dass sie es geschafft hat, aus "etwas sehr Gutem noch etwas Besseres zu zaubern", indem sie auf - farbliche - Ästhetik achtete, Sponsoren für neue Flipcharts, die Außenanlage und z. B. Smartboards fand. Darin unterstützte ihn Landrat Will, der Humor, Lebensfreude und Gestaltungswillen Dagmar Görtings hervorhob und betonte, dass sie dadurch die IGS Mainspitze zum "schulpolitischen Flaggschiff im Norden des Kreises machte" und ihr "eine glatte Eins oder 15 Punkte" ins Abschlusszeugnis schrieb.

Auch Bürgermeister Richard von Neumann, der für beide Gemeinden sprach, freute sich über die "Vorzeigeschule in der Spitze des Kreises", bedankte sich für den Teamgeist bei der guten Zusammenarbeit Dagmar Görtings mit der Gemeinde und der Jugendpflege z. B. beim Thema Übergang Schule - Beruf.

Auch die Zusammenarbeit der Schulen in der Mainspitze intensivierte sich unter der Leitung der Schulleiterin. Jürgen Wittemann erinnerte sich an die Zeiten, als im "vergangenen Jahrhundert" Schulleiterversammlungen reine Männersache waren und kündigte ausschließlich Schulleiterinnen an, die auf der Bühne mit einem abwechselungsreichen, herzlichen Geschenkepotpourri unter dem Motto "Lust und Liebe sind die Fittiche zu großen Taten" Dagmar Görting alles Gute für die "Pensionszeit" wünschten, denn "Ruhestand" schien ihnen nicht der passende Begriff.

Dass Dagmar Görting nicht nur in jungen Jahren eine streitbare und politisch engagierte Dame war, sondern auch als langjähriges GEW-Mitglied in verschiedenen Ebenen der Personalratsarbeit tätig war, würdigte der Vorsitzende des Gesamtpersonalrats Herr Harald Freiling. Er lobte die "Initiative IGS" für den Kreis, bei der sie sich und ihre Schule intensiv einbrachte, und betonte, dass die IGS Mainspitze dank ihres Einsatzes wieder "eine humane, kreative und lebendige Schule" ist.


In einer Zwischenpause konnten die Gäste das umfangreiche, vielfältige und schmackhafte Büffet, das das Kollegium der IGS Mainspitze seiner Schulleiterin ausrichtete, genießen.

Der zweite Teil der Verabschiedung war persönlicher gestaltet.
Zunächst gab Schulleiter Volker Jesinghausen einen persönlichen Rückblick auf ihre erfolgreiche Arbeit an der Heinrich-von-Brentano-Schule in Hochheim. Er hob Dagmar Görtings Charakterfestigkeit ebenso wie ihren Humor, ihr Lachen und ihre Herzlichkeit hervor. Anschließend verabschiedeten die Kolleginnen und Kollegen der IGS in Hochheim ihre ehemalige Kollegin und Freundin unter Leitung ihres Schulleiters mit einem Chor und bezogen außerdem noch alle aktuellen Schulleiterinnen und Schulleiter des Kreises - und einige Ehemalige - mit ein.


Auch der Personalrat der IGS Mainspitze dankte der Schulleiterin, denn sie "gewann das Vertrauen in SchulleiterIN zurück" und vertrat nach innen und nach außen "die ausgesprochen positive und dauerhafte Darstellung der guten Arbeit der IGS".
Das Kollegium der IGS stimmte natürlich bedauernd, aber dem Wunsch Dagmar Görtings entsprechend positiv in den Song ein: "Ruhestand, oh Ruhestand" nach der Melodie von "The Lion sleeps tonight" unter der Leitung von Karin Flohr-Wondra und Alexandra Presber.

Und last but not least überreichte das Schulleitungsteam seiner Leiterin ein gebundenes Buch mit den besten Wünschen jeder Kollegin/jedes Kollegen und einer Dokumentation ihrer Arbeit, das von Angelika Freiwald, Simone Heigert, Anne Dietrich und Dagmar Baumeister zusammengestellt wurde.
Ein amüsantes, wenn auch schwieriges Quiz präsentierte Günther Trippel. Aber wie das auch im Fernsehen so üblich ist, gab es Joker, Publikumshilfen und weitere Möglich-keiten, denn dieses Quiz gab Einblicke in die noch unbekannten "Geheimnisse der IGS", die auch dieser Schulleiterin noch eröffnet werden sollten. Sie löste die Rätsel mit Bravour und war begeistert Neues zu erfahren.

Sie sei "der lebende Beweis dafür, dass Veränderungen auch nach der Primärsozialisation möglich sind", bekannte Dagmar Görting in ihrem Abschlusswort, denn sie hatte als Erstklässlerin eigentlich Angst vor der Schule. Sie erinnere sich an die IGS Mainspitze an fünf dichte, ereignisreiche Jahre. Sie übernahm die Schulleitung mitten in der Sanierung des Verwaltungstraktes an unserer Schule und befand sich in einem kalten Zimmer (baulich bedingt!), bereitgehalten für die Schulleiterin, was sie zwang, sich möglichst oft außerhalb aufzuhalten und sich zusätzlich eine Heizung anzuschaffen.



Viele offene Gespräche haben ihr aber das Gefühl gegeben, dass sie hier begrüßt und herzlich aufgenommen wurde.
Der Verbund der IGSsen sowohl im Kreis wie in Hessen war ihre tragende Säule, um gemeinsames Lernen voranzubringen.
Ein Leben mit allen an Schule beteiligten Personen habe für sie nie Routine bedeutet, sondern Anteilnahme, Interesse, Abwechslung und die IGS Mainspitze sei "das Sahnehäubchen ihrer beruflichen Laufbahn".
Ihren "Jungs" und "Mädels" der Schulleitung gab sie kleine Tipps mit.
Ihr Motto aber über alles, was sie weitergeben möchte ist:
Denkt daran,
WIR SIND BUNT!