Halloween und die Folgen
(02.11.2007, von B. v. Stern)

Bräuche und Traditionen sind etwas Schönes und man sollte sie pflegen; d.h. aber auch, dass man um die Regeln und Grenzen des jeweiligen Brauches wissen und sich daran halten sollte.

Als Lehrer und Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Mainspitze am Morgen nach Halloween ihre Schule betreten wollten, bot sich ihnen ein Bild sinnloser Schmierereien dar: Die Fassaden (gerade erst frisch saniert) und Fenster waren in der Nacht bis in den ersten Stock mit Ketch-up und rohen Eiern verunstaltet und der Briefkasten mit roher Gewalt zusammengetreten worden. Nicht nur an der Schule, sondern im gesamten Gebiet der Mainspitze ist es in dieser Nacht zu solchen Schmierereien und Zerstörungen gekommen.

Ist das der Sinn von "Süßes oder Saures", dem Halloween-Motto? Ist das der Sinn, dass Kinder und Jugendliche in abenteuerlichen und zum Teil erschreckenden Kostümen durch die die Straßen ziehen und von den Erwachsenen "Süßes" fordern und mit "Saurem" drohen, wenn sie nichts bekommen? Nein, das ist es nicht! Dieser Brauch, der vor Jahren von Amerika nach Deutschland herübergeschwappt ist, hat hier keine rechten Wurzeln. Erwachsene stehen ihm teilweise verständnislos gegenüber und manche Kinder oder eher Jugendliche haben wohl nur eines verstanden: "Da darf ich mal so richtig böse sein, ohne Angst vor Strafe!" Leider zeigen die Auswüchse an Halloween, dass es sich hier nicht mehr um Kinderstreiche handelt, sondern wie in unserem Fall um teure Sachbeschädigung, die kein Spaß mehr ist, sondern einfach nur kriminell.

Die Schule hat deshalb sofort Anzeige erstattet und die Polizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung. Erste Hinweise und Namen liegen bereits vor.

Bräuche brauchen Pflege, damit sie das bleiben, was sie sein wollen; damit hapert es hierzulande in Bezug auf Halloween.